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Anmerkungen können Sie hier loswerden


Die Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV), die staatlich geförderten Energieeffizienz-häuser und das Passivhaus unter marktwirtschaftlichen Aspekten betrachtet.

Umweltschutz wird heute ganz groß geschrieben und jeder ist gern bereit seinen Beitrag dazu zu leisten. Aber dies hat seine Grenzen, wenn der mögliche Finanzierungsrahmen keine zusätzlichen Kosten für entsprechende Maßnahmen abdecken kann. Bevor mit der Baumaßnahme gewartet wird, bis die notwendigen Geldmittel zur Verfügung stehen, werden natürlich eher die Dämmkosten auf das Notwendigste, das die EnEV gerade noch zulässt, reduziert.

Das ist ganz normal und dies würde auch jeder von uns so handhaben! Es sei denn, es gibt eine Lösung, die einen hervorragenden Umweltschutz bei bezahlbaren Kosten bietet.

Und damit sind wir beim aktuellen Thema diesen Beitrags angekommen. Wir suchen die kosten- günstigste Lösung im Vergleich von den Wärmedämmungen genauso wie von den Heizwärme- erzeugern.

Einfamilienhaus
Dazu werden wir mit der Dämmkosten-Entwicklung eines normalen Einfamilienwohnhaus, wie abgebildet, beginnen.

Unbestritten ist, dass ein Haus mit mehr Dämmung auch teurer ist. In welchem Verhältnis sich dies bewegt, zeigt das folgende Diagramm. Um eine entsprechende Vergleichbarkeit zu erreichen, sind nur die Kosten der wärmetauschenden Hülle aus Wand-, Dach-, Fenster-, Bodenplatte- und Kelleraußenwandfläche berücksichtigt worden.

Die schwarze Kurve zeigt diese Hüllflächenkosten pro Quadratmeter Hüllfläche auf der unteren Achse an. An der linken Achse sind Werte entsprechend der Dämmung angetragen.

Wir haben uns für den technischen Wert HT' entschieden, weil die Energieeffizienzniveaus ebenfalls den HT‘-Wert als einen begrenzenden Wert für den Wärmeverlust bestimmt haben. Dieser Wert ist direkt proportional zum Wärmeverlust und zur Heizlast des Gebäudes.

Wir sehen, dass im linken Bereich, bereits kleine Investitionen in die Dämmhülle zu erheblichen Reduzierungen des Wärmeverlustes führen. Die Kurve zeigt relativ steil nach unten.

Dämmkosten und Energieersparnis
Abbildung 1

Investitionen an dieser Stelle werden sicherlich wirtschaftlich sein!

Die Kurve wird aber bei steigender Dämmung immer flacher bis im zweiten Teil der Darstellung ganz rechts nur noch die Dämmkosten steigen und dabei die Wärmeverluste nur minimal reduziert werden.

Investitionen an diesen Stellen werden eher nicht wirtschaftlich sein!

Für ein Brennwertgerät wurden nun die Energiekosten ermittelt. Die Grafik bestätigt unsere Annahmen.

Energiekosten nund monatliche Belastung aus Herstellerkosten
Abbildung 2

Die Sekundärachse rechts zeigt die monatlichen Energiekosten in € pro Monat an. Sie verhält sich proportional zur schwarzen Linie und wir sehen, dass die Energiekosten auf der rechten Abbildungshälfte nicht mehr wesentlich kleiner werden.

Wie viel Dämmung macht Sinn?

 

Wirtschaftlichkeit

Interessant ist nun die Antwort auf die Frage: Bis zu welchem Punkt der schwarzen Linie ist eine Dämm- Maßnahme wirtschaftlich?

"Eine Dämm-Maßnahme im Neubau sowie in der Sanierung ist dann wirtschaftlich, wenn durch die eingesparte Energie die Dämmkosten finanziert werden können."

Dazu werden die Energiekosten, die Bankzinsen und die Tilgungsrate gebraucht. Mit diesen Werten (z.B.: 4% Zinsen, 1% Tilgung und 70 Cent Energiekosten für einen Liter Heizöl) kann die lila Linie bestimmt werden.

Wenn Sie sie nun parallel zur schwarzen Kurve hin verschieben, erhalten Sie genau den Punkt, bis zu dem die Dämm-Maßnahmen im wirtschaftlichen Bereich liegen.

Wirtschaflichkeit der Dämmung
Abbildung 3

Wie eingangs erwähnt, können nun die Energieeffizienzhäuser (-niveaus) direkt in diese Grafik abgebildet werden.

Energieeffizienzwert und Dämmkosten
Abbildung 4

Es ist sehr schön zu sehen, dass das Energieeffizienzniveau 70 noch im wirtschaftlichen Bereich liegt.

Staatliche Förderungen wie die KfW-Förderungen verändern die Neigung der gelben Linie, so dass auch etwas unwirtschaftlichere Dämm-Maßnahmen wieder in den wirtschaftlichen Bereich kommen, die lila Linie wird durch Förderungen also flacher.

Das Energieeffizienzhaus 55 liegt ein Stück weit im unwirtschaftlichen Bereich.Das Energieeffizienzhaus 40 ist ca. 20 €/m² Hüllfläche teurer. Bei einer Hüllfläche von ca. 600 m² sind dies ca. 12.000 € Mehrkosten. Bei entsprechenden staatlichen und regionalen Förderungen kann dieses Energieeffizienz-niveau interessant werden.

Beim Passivhaus darf hinterfragt werden, ob sich der immense Kostenaufwand der Dämmung lohnt. Wir kommen später noch einmal darauf zurück.

Kosteneinsparpotentiale

In den Rechenvorschriften und Annahmen der EnEV und den dazugehörenden DIN-Normen werden zur Verringerung des sehr komplexen Rechenaufwands Pauschalisierungen und Vereinfachungen angeboten. Diese Abschätzungen bilden die ungünstigste aller in Frage kommenden Situationen wieder.

Exakte Berechnungen führen immer zu Kosteneinsparungen!

Energieeffizienzwert exakt ermittelt
Abbildung 5

Deutlich erkennbar ist, dass jetzt das Energieeffizienzhaus 55 ähnlich günstig geworden ist, wie es vorher das Energieeffizienzhaus 70 war. Die Energieeffizienzniveaus können also kostengünstiger realisiert werden.

Unser Büro bietet Ihnen deshalb eine besondere Dienstleistung an. Wir untersuchen kostenfrei und unverbindlich:

  • ob Ihre Baumaßnahme bei exakter Berechnung das nächste Energieeffizienzniveau erreichen würde oder
  • welche Dämm-Maßnahmen reduziert werden könnten.
wärme- tauschende Bauteile Aussenwand Fenster Dach Bodenplatte Wand gegen Erdreich Dachdecke Summe Heiz- last
Fläche [m²] 206,3 53,2 97,04 106,5 121,9 9,72 595
EEH 100 Kalksandstein- Vatiante 12 cm WDVS WLG 035 an 17,5 cm KSV 2-fach Isolier- verglasung 20 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 040 8 cm WLG 035 8 cm WLG 040 auf Betonwand 10 cm WLG 035 6300
Kosten pro m² 94,29 15,00 68,50 52,80 125,50 80,00 48597 9450
EEH 100 - 15% (EEH 70) Kalksandstein- Vatiante 16 cm WDVS WLG 035 an 17,5 cm KSV 2-fach Isolier- verglasung 24 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 035 10 cm WLG 035 14 cm WLG 040 auf Betonwand 16 cm WLG 035 5400
Kosten pro m² 97,79 15,00 75 54,8 138,5 87,25 51817 8550
EEH 55 Kalksandstein- variante 20 cm WDVS WLG 035 an 17,5 cm KSV 3-fach Isolier- verglasung 24 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 035 + 10 cm WLG 035 14 cm WLG 035 20 cm WLG 040 auf Betonwand 20 cm WLG 035 4400
Kosten pro m² 103,29 25 96 58,8 150,5 90,3 57440 7550
EEH 55 exakt Kalksandstein- variante 18 cm WDVS WLG 035 an 17,5 cm KSV 3-fach Isolier- verglasung 20 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 035 + 5 cm WLG 035 8 cm WLG 035 16 cm WLG 040 auf Betonwand 16 cm WLG 035 4400
Kosten pro m² 100,29 25 87,5 52,8 144,5 87,3 54597 7550
EEH 40 Porenbeton- variante 24 cm Porenbeton PP 2-0,35 + 26 cm WLG 032 3-fach Isolier- verglasung 24 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 032 + 12 cm WLG 032 14 cm WLG 025 auf und 12 cm WLG 035 unter BP 22 cm WLG 035 auf Betonwand 10 cm WLG 025 + 12 cm WLG 035 3450
Kosten pro m² 135,36 85 106,5 79 165 103 72310 6600
EEH 40 exakt Porenbeton- variante 17,5 cm Porenbeton P4 + 18 cm WLG 032 3-fach Isolier- verglasung 20 cm Zwischen- sparren- dämmung WLG 035 + 8 cm WLG 035 14 cm WLG 035 auf und 10 cm WLG 040 unter BP 18 cm WLG 040 auf Betonwand 12 cm WLG 025 3450
Kosten pro m² 110,03 85 89,5 61,8 150,5 93 61738 6600

Deutlich erkennbar ist die Kostenentwicklung; vom Energieeffizienzhaus 100 zum EEH 70 sind es nur ein paar Tausend Euro und vom EEH 55 zum EEH 40 sind es dagegen bereits über 10.000.- €.

Ebenfalls nimmt das Kosteneinsparpotential der exakten Berechnung von Energieeffizienzniveau zu Energieeffizienzniveau überproportional zu!

Für alle Energieeffizienzniveaus wurden ebenfalls die Heizlasten berechnet. Hier liegen die Differenzen lediglich überall bei ca. 1kW! Damit kann man fundiert dem Argument, bei etwas besserer Dämmung ja schließlich etwas für den Bauherren, sprich dem Energieverbrauch, getan zu haben, entgegen sprechen.

Ausblick

Der politische Wille ist ganz klar erkennbar! Am besten werden nur noch energieneutrale oder Energie-plus- Häuser gebaut. Dies ist heute schon wirtschaftlich möglich! Auf der nächsten Seite haben wir für Sie eine sehr umfangreiche Tabelle erstellt.

Hier können Sie die unterschiedlichen Wärmeerzeuger im wirtschaftlichen Vergleich studieren.

Von den Investitions- und Wartungskosten über die Energiekosten unter Berücksichtigung evtl. KfW- Förderungen wird die monatliche Belastung für den Bauherren ermittelt und kann so zukünftig sinnvoll als Entscheidungshilfe genutzt werden!

Energieersparnis
Abbildung 6

 

Tabelle unterschiedlichen Wärmeerzeuger im wirtschaftlichen Vergleich (in neuem Fenster öffnen)

Dipl.-Ing. I. Otto
Dipl.-Kaufmann C. Otto


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